viernes, 8 de octubre de 2010
martes, 29 de junio de 2010
Rückblende
Etapa Corpagua
Hidrópicouno | Hidrópicodos
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Rückblende
Dem Projekt lag die Idee zugrunde, im Rahmen eines Workshops ästhetisches Agieren vor dem Hintergrund interkultureller Handlungen zu zeigen, welche Entgrenzung existierender Strukturen in Wissenschaft und Kunst schaffen sollten.
Geplant waren zwei unterschiedliche Performances, die in einem theatralen Rahmen und Raum vor Publikum gezeigt werden sollten. In adäquatem Raum wurde ästhetische Aktion exploriert und theoretische Entwicklung fundiert.
Eine Gruppe zu konstituieren und diese nicht nur auf die Aufführungen selbst vorbereiten, sondern sie auch in ihren emotionalen, sozialen, körperlichen, mentalen und moralischen Aspekten zu berücksichtigen, war eine der besonderen Herausforderungen. Genannte Aspekte sollten weiterhin Gegenstand performativer Darstellungsmöglichkeiten werden und in ihrer spezifischen Materialität hervortreten.
Die ästhetische Aktion wurde auf Basis eines Materials entwickelt, welches das interkulturelle Moment angemessen transportiert.
Die Inhalte wurden in gemeinschaftlicher Kontextualisierung strukturiert und in Form gebracht.
Vorab erstellte Oliver D. Liebig ein freies formales Strukturkonzept, welches ermöglichte, unterschiedlichste Künstler mit ihren fachlichen und persönlichen Stärken optimal einzubinden.
Der interdisziplinäre Arbeitsprozess vereinte Bildende Künstler, Schauspieler, Maler, Tänzer, Sänger und Fotografen.
Auf vielfältigem Weg wurden geeignete Künstler angeworben und auf diese Weise ein sich durch innovative Heterogenität auszeichnende Gruppe konstituiert. Im Bewusstsein, nur für einen begrenzten Zeitraum miteinander zu arbeiten, eine temporäre, durch Diversität geprägte Einheit mit einem gemeinsamen Ziel zu bilden, in Form einer interkulturellen und interdisziplinären Künstlergruppe, war für die Beteiligten ein enorm intensives Erlebnis. Konzentrierte kreative Energie wurde auf das Ereignis am Ende des Probenprozesses fokussiert, auf die Performances.
– Wasser Körper Gewalt –
Die Phase der Vorbereitung und der Proben begann. Inhaltlich wurden diese in theoretische Entwicklung und Strukturierung sowie in praktische korporelle Aktion unterteilt.
In Referaten und Vorträgen ergänzte Oliver D. Liebig bereits bestehendes Wissen über performative Kunst und entwickelte die thematischen Schwerpunkte der Performances gemeinsam mit der Gruppe in Diskussionen. Früh wurde klar, dass das Material Wasser (in seinen verschieden Aggregatzuständen) Basis für die ästhetischen Aktionen sein wird. Daraufhin wurde die Philosophie Gaston Bachelards in den Dialog miteinbezogen. Im Speziellen nahmen die Performances Bezug auf "L´eau et les rêves. Essai sur l’imagination de la matière."1 (Das Wasser und die Träume. Versuch über die Imagination der Materie).
Bewegungsabläufe und Interaktion wurden exakt geplant und in Reihenfolge gebracht. Kontinuierlich wurde auf diese Weise ein Skript erstellt, das die festgelegten Strukturen für beide Performances beinhalten sollte. Die entwickelten Aktionsabläufe wurden in den praktischen Treffen auf ihre ästhetische Wirkung hin überprüft. Kontextueller Bezug und Verbindung von Improvisation mit dem Kernmaterial diente zur Sammlung von neuen Ideen und Brainstorming.
Es war möglich, gezielt mit der Gruppendynamik zu spielen und konträre wie sich ergänzende Personen miteinander performative Aktionsabläufe darstellen zu lassen. Stets brachte die anschließende Reflexion neue Erkenntnis, beispielsweise über Wirkung oder Realisierbarkeit der Handlungen. Nicht selten erwuchsen aus vorab unscheinbaren Situationen spektakuläre Bilder, die in Fragmenten oder abgeänderter Form später in eine der Performances integriert wurden.
Es entstand über die regulären Treffen hinaus wie von selbst ein anhaltender fruchtbarer Austausch, sodass die kreative Arbeit nicht nur auf die obligatorischen Proben beschränkt blieb.
Als Umgangs- und Arbeitssprache wurde das (argentinische) Spanische verwendet, gleichwohl sich die Gruppe international aus Deutschen, Franzosen, Kolumbianern und Argentiniern zusammensetzte. Die kulturelle Vielfalt wurde stets als Bereicherung empfunden, und stellte neben der Interdisziplinarität einen einflussreichen Kernpunkt dar.
– Leben Tod Leid, unendliches –
Das Medium Performance eignet sich vor allem deshalb für interdisziplinäres Arbeiten, weil es höchste Varietät an Darstellungsmöglichkeiten erlaubt.
So wurde nicht nur Inhalt und Struktur, ästhetische Aktionsfolgen und Rahmenbedingungen erarbeitet. Kreiert wurde ferner das Lichtkonzept, Bühnenbild, Musik, Installationen, Projektion, Kostüm sowie Maske. Dabei stand bei der ersten Performance Ritualhaftes, Ursprüngliches im Vordergrund. Hingegen war die zweite von düsterem, endzeitlich-industriellem Ambiente geprägt.
Integriert wurde ferner filmisches Material, welches eigens dafür produziert wurde. Allein für den Film einer verwendeten Projektion wurden vier Drehtage angesetzt.
Aufwendige Musikstücke wurden komponiert und auf die Erfordernisse abgestimmt. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist, dass der produzierende Künstler in über Email kommunizierte Deskriptionen und fotografischen Impressionen des Probenprozesses diese Informationen in Klänge umsetzte. Zusätzlich zu einer weiteren Strukturierung trug die Musik dazu bei, Atmosphäre und Stimmungen zu schaffen.
Die Aufführungen fanden in dem Theater Sala Escalada2 im Viertel Chacarita, Buenos Aires, statt. Die letzten Tage vor der Aufführung waren ausgefüllt von dem Einrichten und Aktivieren des Raums vor Ort.
Die gesammelte Energie entlud sich in einem hydrophilen Kaleidoskop infernalischer Kraft, Körper auf Wasser treffend.
Reaktion und Resonanz waren höchst positiv.
Die videografische Dokumentation dieser beiden einmaligen Aufführungen generierte einzigartiges Material, welches im zweiten Teil des Projekts, Etapa II, weitere Öffentlichkeit erreicht.
Insgesamt stellte das Projekt eine enorme Bereicherung des interkulturellen künstlerischen Austauschs dar. Höchst konstruktive Atmosphäre wurde durch einzigartige Motivation geschaffen.
Für alle Teilnehmer bleibt die Arbeit als ein prägendes Ereignis in Erinnerung.
An dem Geschaffenen anzuknüpfen und weiteren Kulturaustausch über künstlerische Zusammenarbeit in positivem Ambiente zu erschließen, diesem gilt das zukünftige Streben.
Oliver D. Liebig,
München, im Juni 2010
1 Bachelard, Gaston: L´eau et les rêves. Essai sur l´imagination de la matière. Paris, 1942. In der spanischen Übersetzung: Fondo de la cultura económica: El agua y los sueños. Ensayo sobre la imaginación de la materia. Ciudad de México, 2005
2 http://www.salaescalada.blogspot.com
miércoles, 1 de julio de 2009
Dieses Wochenende!
HIDROPICOUNO
Diesen Sonntag, 5. Juli 2009, 22.00 Uhr
HIDROPICODOS
Montag, 6. Juli 2009, 20.00 Uhr
im Sala ESCALADA
Remedios de Escalada de San Martin 332
(a una cuadra de Juan B. Justo y Warnes)
Chacarita
Reservierungen: 15 69609373 oder per Email an heinrich.sara@googlemail.com
Regie: Oliver D. Liebig - oli.liebig@gmx.net
domingo, 14 de junio de 2009
Wasser und Körper kollidieren
„Die Beleidigung, die man gegen die Wasser auf körperliche Art und Weise richtet, lässt die Reaktion der gewaltigen Wasser trotzallem schadlos; [...] die Beleidigung reicht von der Auspeitschung bis zur einfachen Bedrohung. Der Anschlag eines Fingernagels, der leichtesten Berührung kann die Wut des Wassers erwecken.“ (Gaston Bachelard)
Jedes Mal, wenn sich ein Element gestört fühlt, wird es durch seine Wut allseitig: Das Gewitter brüllt, der Blitz explodiert, der Hagel prasselt, das Wasser überflutet die Erde. Das Wasser, Element weiblicher und gleichförmiger als das Feuer. Wasser, das unablässigste Element, das sich mittels geheimster, einfachster, vereinfachenster menschlicher Kräfte versinnbildlicht. Mit seinem bitterfrischen Geschmack erzwingt es seine Platz im menschlichenTrauerspiel. Der Aufbau des Menschens verkörpert Materialen jeglicher Konsistenz, die er mithin verachtet. Die Erotik des Hasses, der Liebe, bestimmt den Körper in seiner grausamen Existenz. Tobend rebelliert der Körper, seine Füße in Ketten, gegen die unbesiegbare Natur. Auf unseren Körper krachend, spült das Wasser in jede Rinne und ebnet, bis es uns und unsere Forderungen gleich gemacht hat. Die essentielle Flüssigkeit, gefroren oder kochend, stößt mit dem Körper zusammen und schleudert uns in wechselseitige Abhängigkeit. Wir spielen mit der unberechenbaren Kraft, sie spielt mit uns. Die Gewalt, die Bösartigkeit, attakiert, wenn einer seine Grenze überschreitet, die unaufhörliche Macht provoziert. Der Zusammenprall des Fleisches und der Welle erreicht seinen Höhepunkt in einem Kampf, der nicht zu gewinnen ist. Einer ringt gegen den anderen, allein der Kampf ist von Beginn an verloren. Wir gebrauchen Gewalt; die unentbehrliche Ader verwandelt sich in den Feind des menschlichen Atems. Diesen seltsamsten, gefährlichsten, gleichsam verdienstvollsten Sieg vergebend, begreifen wir die dreifache Syntax des Lebens, des Todes und des Wassers. Das Leben und der Tod sind die verzweifelsten, das Leid ist unendlich.
jueves, 7 de mayo de 2009
Wasser. Lebensnotwendig. Gewaltsam
lunes, 27 de abril de 2009
Grundlegendes
Die Performance-Gruppe ist vollständig
Ästhetische Interaktion ist angesagt, was sich sowohl als guppenbildender Prozess als auch als interkulturelle Kummunikationsarbeit beschreiben lässt.